VOR DER SANIERUNG

RAUM SCHAFFEN
Im Erdgeschoss sollte ein grosser Wohnraum mit offener Küche entstehen. Dazu mussten zwei tragende Wände entfernt werden und die darüber liegende Decke statisch ertüchtigt werden. Der schöne Natursteinboden aus Travertin sollte erhalten bleiben und in die Küche weitergezogen werden. Leider waren keine Restplatten mehr vorhanden und ein passender Travertin mussten erst gefunden werden.
Ein Bauprojekt ist wie ein Orchester: Um ein harmonisches Ganzes zu erreichen, müssen gute Solisten Hand in Hand arbeiten. Das gilt insbesondere, wenn dem Orchester wenig Zeit für lange Proben bleibt oder wie in diesem Projekt nur ein enges Zeitfenster zur Verfügung steht. Rund vier Monate nach Planungs-beginn sollte bereits der Einzug erfolgen. Das erfordert ein höchst pragmatisches Vorgehen, ein hohes Mass an Vertrauen in den Planer und in die Handwerker, aber vor allem auch kurzfristige und schnelle Entscheide aller Beteiligten. Trotzdem bleibt es ein gewagtes Unternehmen in Sachen Termine und Kosten. Aber die Bauherrschaft ist dieses Risiko eingegangen.




FORM GEBEN
Das Sideboard ist ein Entwurf des Architekten und nimmt die Formensprache des Tisches auf.

POTENZIAL ERKENNEN
Drei Stufen führen hinunter in den Wohnbereich, der dadurch seine grosszügige Raumhöhe erhält. Die gebogene Brüstung wurde belassen. Der ursprüngliche klobige und nicht mehr funktionstüchtige Cheminéeofen wurde abgebrochen und zugunsten der Raumgeometrie durch eines modernen Hänge-Cheminées ersetzt. In diesem Zusammenhang wurde der ganze Kamin erneuert.

Für die zwei neuen Bäder wünschte sich die Bauherrschaft fugenlose Wand- und Bodenbeläge.


WENIG MIT VIEL WIRKUNG
Ein paar wenige Veränderungen in der Fassade bringen mehr Licht in die Innenräume. Ein grosses Fenster verbindet nun die Küche mit dem Garten. Und die kleine Öffnung im Treppenhaus wurde zu einem hohen schmalen Fenster verlängert. Im ganzen Haus wurden zudem die sehr schmalen ursprünglich zweiflügeligen Fenster mit neuen einflügligen Fenstern ersetzt.
Da der Verputz direkt an die ursprüngliche Holzzargen der Fenster reicht, wurden die neue Zargen etwas breiter ausgeführt, damit man einen sauberen Anschluss erhält. Die Gesimse und neue Verputzflächen wurden nach bestehendem Vorbild ausgeführt. Dazu braucht es sehr erfahrene Gipser, will man nicht unschöne Flecken in der Fassade erhalten.

WAS FUNKTIONIERT KANN BLEIBEN
Das Haus wird mit einer Luft Wasser Wärmepumpe beheizt, die noch aus dem Erbauungsjahr 1984 stammt. Damals war dies eine neue Technik und das verwendete Modell war eines der ersten auf dem Markt. Trotzdem ist es noch voll funktionsfähig. Da die Wärmepumpe zudem aussen aufgestellt ist, soll sie erst zu einem späteren Zeitpunkt ersetzt werden.
HAUS T
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Kategorie: Umbau und Renovation
Ort: 5453 Remetschwil | AG
Baujahr: 1984
Bauherr: Privat
Planungszeit: 2016
Umbauzeit: Apr. 2016 – Sept. 2016
Kosten: 410'000 CHF
Nutzung: Wohnen
Aufgaben: Konzeption, Baugesuch, Planung und Bauleitung
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